Die Krautschicht eines Laubwalds im Sauerland als Lebensraum

Kapitel 1

Ökologische Abhängigkeit der Krautschicht-Pflanzen von den abiotischen Standort-Faktoren

Große Bereiche des Laubwaldbodens werden von Blüten- und Sporenpflanzen bedeckt. Das Vorkommen dieser krautigen Pflanzen ist entscheidend abhängig von den abiotischen Standortfaktoren Lichtintensität, Grad der Boden- und der Luftfeuchtigkeit, Grad des Bodensäuregehalts und Menge des Nährstoffgehalts im Boden in Abhängigkeit von der Art des Grundgesteins. Für den Laubwald „Rumbecker Holz" wurden mehrere abiotische Bodenfaktoren genauer erfasst und grafisch dargestellt. (siehe unter „abiotische Bodenfaktoren"). Die Ausprägung dieser Standortfaktoren und damit die Zusammensetzung der Pflanzengesellschaft wird zusätzlich beeinflusst durch die Topografie des Geländes und die im Laufe eines Jahres sich ändernden Klimafaktoren wie Temperatur, Niederschlag und Windstärke. Auch menschliche Eingriffe in den Boden und den Pflanzenbestand -auch in den Baum- und Strauchbestand - eine bewirken erhebliche Veränderung der Krautschicht. Somit ist entsprechend des örtlichen Vorkommens der Bodenbeschaffenheit und Lichtintensität im Laubwald und dessen Randbereiche ein Vegetationsmosaik der Krautschicht aus unterschiedlich großen Pflanzenbeständen vorhanden. Je nach vorherrschendem Pflanzentyp lassen sich  im "Modell-Laubwald" Rumbecker Holz beispielhaft folgende Bereiche erkennen:

 >>Flächen,  die im Wesentlichen von Farnpflanzen bedeckt sind.

Verbreitet sind folgende Farnarten: Adlerfarn, Gewöhnlicher Wurmfarn, Gewöhnlicher Dornfarn, Breitblättiger Dornfarn, Wald-Frauenfarn, Berglappenfarn, Buchenfarn und Rippenfarn. An feuchtenWegrändern ist verbreitet der Waldschachtelhalm anzutreffen, an lehmigen Wegeböschungen vereinzelt der Kolbenbärlapp. (siehe Bildergalerie „Farnpflanzen");

>>Flächen, auf denen grasartige Pflanzen wie Süßgräser oder Sauergräser vorherrschen (siehe Bildergalerie „Süßgräser und Sauergräser");

>> Flächen, welche von Blütenpflanzen bestimmt werden, die vor dem Blattaustrieb der Bäume und Sträucher blühen  (siehe Bildergalerien "Frühblüher").

>>Flächen, die von Moosen bewachsen sind, die auf dem Boden wachsen (siehe Bildergalerie "Moose am Boden").

Da verschiedene nichtverwandte Pflanzenarten der Krautschicht ähnliche Existenzbedingungen an ihren Standort stellen, besteht die Krautschicht meist aus für den Standort typischen Arten-Gruppen, den ökologischen Gruppen. Deshalb führt die Abhängigkeit des Existenzbereiches der Pflanzenarten von den abiotischen Standortfaktoren in der Krautschicht des Laubwalds zu einem Mosaik von Pflanzengesellschaften (ökologischen Gruppen). Eine Auswahl von Bildern dieser Mosaikflächen ist unter dem folgenden Link einzusehen: "Ökologische Gruppen der Krautschicht".

Dieses Vegetatios-Mosaik wird ergänzt durch unterschiedlich große Moos-Poster und Laubfall-Flächen aus dem Herbst.

Am Beispiel des Laubwalds Rumbecker Holz wurden viele der angesprochenen Beziehungen zwischen den vorhandenen Pflanzen und den abiotischen Standortfaktoren genauer im Rahmen der Schul-Projekte

„Waldboden" und „Pflanzenverbreitung"

untersucht. Die umfangreichen Untersuchungsergebnisse und deren grafische Darstellung sind in den oben angegebenen Links zusammengestellt.

Kapitel 2

Ökologische Beziehungen von Pflanzen

der Krautschicht zu Insekten, Spinnen und Schnecken

Von der Verbreitung der einzelnen Pflanzenarten im Vegetationsmosaik der Krautschicht ist das Vorkommen vieler Insekten- Spinnen- und Schneckenarten abhängig. Diese finden dort ihre Nahrungsquellen und Fortpflanzungsräume. Von mehreren mobilen Tierarten gehen deren Habitate über die Krautschicht hinaus und umfassen auch Teile der Strauch- und Kronenschicht. Des Weiteren nutzen viele Insektenarten der krautigen Bereiche die Laub- und obere Bodenschicht zur Larvalentwicklung- oder zur Überwinterung.

Einzelne Pflanzenarten der Krautschicht sind im und am Laubwald nicht nur weit verbreitet und sehr häufig, sondern bieten auch einer Vielfalt von Insekten und Spinnen einen Lebensraum mit Möglichkeit zum Nahrungserwerb und zur Individualentwicklung. Hierzu gehören besonders Brennnessel-Säume und Doldenblütler-Bestände an Wald- und Wegrädern. Die folgenden Bildergalerien zeigen beispielhaft die große Vielfalt der Lebewesen, die mit bestimmten Pflanzen oder Pflanzengruppen und anderen Bewohnern der Krautschicht in ökologischen Beziehungen stehen:

>> Beispiel 1 Brennnessel-Bestände als Lebensraum von Insekten, Spinnen und Schnecken

>> Beispiel 2 Doldenblütler-Vorkommen als Lebensraum für Insekten und Spinnen

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