Vorkommen und Standort-Existenz der Blüten- und Farnpflanzen im Rumbecker Holz

Ein Unterrichtsprojekt zur Verbreitung der Pflanzenarten und ihrer Abhängigkeit von Bodenfaktoren

von Heinrich Blana und Martin Post

Wald ist im Umfeld des Franz-Stock-Gymnasiums landschaftsbestimmend. Unmittelbar an das Schulgelände grenzt der Laubwald-Bestand "Rumbecker Holz". Dieser Waldbereich ist Teil des ca. 16 km² großen Lüerwalds zwischen Arnsberg-Neheim und Menden. Somit bieten sich im Fach Biologie hervorragende Möglichkeiten, Freilandarbeit in den Unterricht zu integrieren und an heimischen, unterrichts- und schülergerechten Beispielen Beziehungen und Abhängigkeiten im Ökosystem Wald zu beobachten, zu erforschen und auf diese Weise den Wald als komplexes System genauer zu verstehen.

Bei einer Exkursion durch das Rumbecker Holz fällt auf, dass sich die 25 ha große Untersuchungsfläche nicht nur durch unterschiedliche Gelände-Reliefs aufteilen lässt, sondern dass die Vegetation lokal recht verschieden augeprägt ist. Die Gesamtfläche erweckt zwar durch den meist gleichmäßig verteilten Baum-Bestand auf den ersten Blick den Eindruck eines einheitlichen Laubwalds, erweist sich jedoch bei genauerem Hinsehen vor allem in der Kraut- und Strauchschicht als ein Mosaikmuster aus verschiedenen Bereichen mit unterschiedlichem Deckungsgrad der Vegetation und unterschiedlichen Pflanzen-Gesellschaften. Die folgenden Bilder vermitteln hiervon einen Eindruck:

Bild Rumbecker Holz 1: Hallenwald mit geringer Kraut- und Strauchschicht
Bild Rumbecker Holz 2: farnreiche Krautschicht
Bild Rumbecker Holz 3: Totholz

 

 

 

 

 

 

 

Bild Rumbecker Holz 4: Siepen am Steilhang zum Ruhrtal
Bild Rumbecker 5: Schwarzerlenbestand im Quellsumpf
Bild Rumbecker Holz 6: Tümpel am Schwiedinghauser Bach

 

 

 

 

 

 

 

 

Um den Gründen für die auffälligen Unterschiede in der Kraut- und Strauchschicht innerhalb der Untersuchungsfläche nachzugehen und diese für den Unterricht als Lernmaterial zur Ökologie des "Schulwalds" aufbereiten zu können, wurde in einem 3-Jahres-Projekt die Verbreitung aller Blütenpflanzen und Farne möglichst genau kartiert. Zusätzlich wurde das Vorkommen der Gefäßpflanzen auf der Untersuchungsfläche Sternhelle für Vergleichszwecke erfasst. Daneben wurden die fast zeitgleich ermittelten Untersuchungsergebnisse zum Bodenaufbau und zur Boden-Chemie auf der gleichen Untersuchungsfläche im Rumbecker Holz im Rahmen des umfangreichen Projekts "Waldboden" einbezogen und mit den Untersuchungdaten zur Pflanzenverbreitung thematisch verknüpft. Auf diese Weise können mittels der im Rahmen eines fächervebindenden Gesamtprojekts zur Waldökologie ermittelten Daten im Unterricht Antworten auf die Frage nach den Gründen für das Pflanzen-Mosaikmuster im Schulwald gefunden werden.

Nach oben