Vögel im Rumbecker Holz

Bestand und Lebensraum von Vögeln in einem Laubwald

von Heinrich Blana

Bei einem Spaziergang durch das Rumbecker Holz sind eine Reihe von Vogelarten zu hören und zu sehen. Mehrere dieser Arten leben auch im direkten Umfeld des Franz-Stock-Gymnasiums und gehören so zum Alltag der Schülerinnen und Schüler. Es war deshalb Ziel des Projekts „Vögel im Rumbecker Holz“, genauere Daten über den Artenbestand, die Bestandsdichte und das Verbreitungsmuster der einzelnen Vogelarten im vielfach gegliederten Buchen-Eichen-Hainbuchenwald in der Nachbarschaft der Schule zu erfassen. Aus den Ergebnissen dieser praktischen Untersuchungsarbeit, kombiniert mit vorhandenen Unterlagen zu Strukturelementen des Waldes aus anderen Untersuchungsprojekten im selben Raum, sollten mögliche ökologische Beziehungen zwischen dem Vorkommen der Brutvogelarten und dem Strukturgefüge des Waldes abgeleitet werden, um so Hinweise auf die spezifischen Brut- und Nahrungsräume der Arten zu bekommen und mögliche ökologische Nischentrennungen bzw. -überlappungen zwischen den Arten zu erkennen.

Bereits zwei Jahre vor der eigentlichen Untersuchung wurden, teils mit Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe, Beobachtungen zum Vogelbestand gesammelt, um vor der eigentlichen ortsbezogenen Erfassungsarbeit einen Überblick über den ungefähren Artenbestand zu haben. Die systematischen Untersuchungen erfolgten 1996 und damit bewusst im gleichen Zeitraum wie die Durchführung anderer Ökologieprojekte im Rumbecker Holz, besonders der Projekte Waldboden und Pflanzenverbreitung. Es sollte möglich sein, den 25 ha großen Waldbestand „Rumbecker Holz“ auf der Basis von Untersuchungsdaten zu unterschiedlichen Organismen und deren Lebensraum schulgerecht als Modell eines Laubwald-Ökosystem mit vor Ort nachvollziehbaren Beziehungsvernetzungen im Groben abzubilden und somit als Schulumfeld bezogenes Beispiel eines Ökosystems in den Biologieunterricht einzubeziehen.

Mehrere heimische Vögel sind von den Schülerinnen und Schülern mit relativ wenig Aufwand (Fernglas, Notizblock) recht leicht zu beobachten und mittels Abbildungen in Feldführern, Hörbeispielen auf CD oder mithilfe avifaunistischer Websites im Internet zu bestimmen. Dagegen setzten die Kartierung der Arten und die Ermittlung ihrer vermutlichen Brutreviere viel Erfahrung in der Artansprache vor allem mittels Gesangs, der Kenntnis der Kartierungsmethode, der Übung in der Geländekartierung sowie viel Untersuchungszeit voraus. Deshalb wurden bei diesem Projekt die Kartierungs- und Auswertearbeiten vom Autor selbst durchgeführt.

Die Untersuchungsdaten wurden so inhaltlich, meist grafisch aufbereitet, dass mit diesen Materialien von den Schülerinnen und Schüler in deduktiver Form viele Fragen und Aufgaben zur Lebensweise der Vögel im Rumbecker Holz bearbeitet werden können. Eine anschließende Überprüfung ihrer Bearbeitungsergebnisse durch praktische Beobachtungen im Wald ist sicherlich eine wichtige Ergänzung. Da in Nordrhein-Westfalen verbreitete Eichen-Hainbuchen- sowie Buchenwälder dem Laubwald "Rumbecker Holz" ähnlich sind und meist einen vergleichbaren Basis-Vogelbesatz aufweisen, lassen sich die Untersuchungsergebnisse und Dokumentations-Materialien auch an Schulen in anderen Regionen verwenden.

Die Darstellung des Projekts „Vögel im Rumbecker Holz“ umfasst folgende Kapitel:

Nach oben